Natürliche soziale Unterschiede dürfen nicht durch Feindseligkeit, Aggression und Verachtung zum Ausdruck gebracht werden, diese zerstören jegliche positiven Beziehungen und Bindungen und das Vertrauen von Menschen gegenüber Institutionen. Betroffen sind davon in erster Linie die Schwächsten und die Minderheiten, sie leiden unter Diskriminierung und werden ausgegrenzt. Sie bedürfen daher besonderer Solidarität, des Schutzes und der Unterstützung, jedoch bar jeder Aggression im Sinne einer "gerechten Vergeltung" für erfahrenes Unrecht. Die Förderung von Gewalt, und sei es nur verbal und subtil, beeinträchtigt unser aller Zukunft. Haß, Hatespeech egal wogegen oder gegen wen gerichtet bedeuten stets Zerstörung.
Die Unfähigkeit, zusammenzuleben und einen Dialog zwischen gleichwertigen, wenn auch unterschiedlichen Menschen, Milieus und Gemeinschaften führen zu können, ohne Einteilung in besser und schlechter, ohne Feindseligkeit und Ausgrenzung - darin besteht das Drama der polnischen Demokratie, einschließlich der städtischen Demokratie. Eine offene, tolerante Stadt ist ein Zuhause für alle gleichermaßen, und jeder hat das Recht, sich hier wohl zu fühlen, hier zu Hause zu sein. Was wir heute brauchen, ist die Ausarbeitung einer Formel für das Zusammenleben trotz aller Unterschiede und aller Verschiedenheit, diese sollte auf einem Konsens und einem gewaltfreien Dialog beruhen, mitnichten im Sinne eines Diktats der Mehrheit, die aus einer Position der Stärke heraus meint, “sich alles erlauben zu können”.